29. Juni 2014

4 / Alex - Basislager - 'heutzutage' - Helden

 Es war wie immer voll in der Tram. Alle Welt wollte Richtung Alex um ihre wie auch immer geartete Tagestätigkeit aufzunehmen. An jeder Haltestelle drängelten Leute rein und raus, blieben an der Tür stehen kaum das sie in der Tram waren und fauchten die nachdrängenden an: Hör auf zu drängeln man! Ein normaler Montag morgen.

21. Juni 2014

3 / rot-weiss - Minnie Maus - orange - Paradoxon


Ich befand mich auf dem Rückweg von der East Side Gallery wo wie jedes Jahr einige Künstler, unter denen sich auch ein paar Freunde von mir befanden, auf kleinen Ständen ihre Kunst anboten. Und wie jedes Jahr fiel mir auch diesmal auf wie viele Arten von Kunst, im Sinne von Malerei, es gibt. Und wie wenige davon mir gefallen.
Kurz vor dem Kreisverkehr am Bersarinplatz fiel mir ein Mädchen auf, das einen Hula-Hoop Reifen neben sich stehen hatte. Sie saß auf der Bank vor einem der kleinen Geschäfte, dessen staubiger Vorraum und die fensterlose Front auf baldige Neueröffnung hinwies. Drinnen hämmerte und bohrte man feste. Der Kreislauf des Lebens.
Der Reifen war rot-weiss geringelt, genau wie ihre Kniestrümpfe. Ihr Kleid nicht, das war rot-weiss gepunktet. Ich bremste ab, irgendwas an dem Mädchen kam mir bekannt vor.

17. Juni 2014

2 / Samstag - Blitzmerker - für alle Fälle - Einhorn - Werbegeschenk


Es war ein Samstag Nachmittag, als ich Horst kennen lernte. Die Sonne schien, ich wollte ein Stück Rad fahren und ging hinunter um mein Fahrrad aus dem Innenhof zu holen.
Unser Innenhof ist übersichtlich klein, mit einem einzelnen Baum der in der Mitte gepflanzt ist und einer Sortiment an Fahrrädern in diversen Fahrradständern drum herum. Horst stand eben neben diesem Baum, knabberte an seiner Rinde und schlug mit dem Schwanz nach Fliegen von der nahe gelegenen Mülltonne.
Ich blieb sprachlos stehen. Da stand ein braunes Pferd in unserem Innenhof und hatte schon fast ein drittel der Baumrinde angeknabbert. Einen Schmerzensschrei später hatte ich mich wieder an den automatischen Schließarm der Tür erinnert und hüpfte auf dem linken Bein herum, während ich mir die Ferse des rechten Fußes massierte.

11. Juni 2014

1 / Jonathan - Alphastatus - divergend


Am Sonntag Morgen, auf dem Weg zurück vom Duncker Club fuhr ich an Jonathan vorbei, der an der Kreuzung Danziger/Prenzlauer auf den Bahnschienen stand und wild durch sein Handy suchte.
Da es halb sieben Uhr morgens war und sich außer uns beiden keiner im Umkreis von 500 Metern befand, der nicht schlief bestand für ihn keine unmittelbare Gefahr. Offenbar suchte er stark schwankend nach etwas, die Kopfhörer auf seinem Kopf deuteten auf einen bestimmten Song hin.
Ich stand ihm gegenüber an der Ampel, hatte gerade erfahren müssen, dass der Bäcker erst in 30 Minuten öffnen würde und war darüber etwas genervt. Die Ampel war rot und trotz der Uhrzeit würden mich keine zehn Pferde und noch nicht einmal Horst davon überzeugen bei rot über diese Kreuzung zu fahren.