27. November 2014

22 / Atemkontrolle – Michelin - Trampstamp


Ich bekam das Gesicht nicht ab. Das linke Ohr hing schon lose herab, aber das rechte war fest. So sehr ich auch daran zerrte es löste sich nicht und verhinderte damit ein erfolgreiches Face-off.
"Nein, nein, sie müssen das Ohr losmachen. Nicht einfach nur zerren." Die Frau zur Stimme beugte sich über mich, wobei ihr Busen gegen meinen Rücken drückte und zog das Ohr mühelos vom Kopf ab.
"Sehen Sie?" sagte sie und hielt mir das Gesicht hin. Ich nahm es ihr ab.
„Hab's ja auch schon gelockert.“ murmelte ich während ihr Busen meinen Rücken allein lies und warf das Gesicht in meiner Hand in die Box mit den anderen Gummigesichtern.
"Die nächsten bitte." rief die Frau und winkt die nächsten beiden zu sich.

10. November 2014

21 / K17 - lange Gesichter – Angel – zehn Pferde - Turbo


Später am Abend ging ich nochmal runter. Mein Gewissen lies mir keine Ruhe. Inzwischen hatte ich gründlich nachgedacht und war mir sicher, dass Horst mich nicht schmackhaft finden konnte. Immerhin war er ja ein Pferd.
„Horst?“ rief ich über den Innenhof.
„Was?“ kam es aus seiner Ecke zurück. Er klang ziemlich übellaunig.
„Ich wollte mich nochmal entschuldigen und es wieder gut machen. Die Sache mit der Lippe vorhin. Das war echt daneben.“
„Ja das war es.“ Er schwieg eine Weile, ich auch.
„Wie wiedergutmachen?“ fragte er schlieslich.
„Was machst du eigentlich heute Abend? Ich wollte mal ins K17 schauen, die haben einen ganz ordentlichen Metal Floor.“
„Metal – Schmetal. Und ist da heute keine Halloweenparty?“
Jetzt war ich dran mit ihn lange ansehen.
„Wo wird heute keine Halloweenparty sein?“
„Stimmt auch wieder. Wann wolltest du hin?“
„So um Mitternacht da sein.“
„Zur Geisterstunden. Cool, dann komm ich mit.“

4. November 2014

20 / den weißen – I love Berlin – dominante Spezies – Lasch Losch!


Die Haustür begrüßte mich heute mal wieder mit kopfstehendem Schloss. Wenn es kälter wird hat das Schloss die Angewohnheit gern mal seine Lage zu ändern. Wahlweise muss man dann den Schlüssel quer, schräg oder eben wie heute verkehr herum reinstecken und dann ordentlich rütteln um ihn umdrehen zu können. Fluchend betrat ich den Hausflur. Heute hatte ich Berlin eh satt. Ich musste mit der Tram fahren weil ich meinen Laptop bei Saturn reklamieren wollte. Wenn man da in Fahrradkluft auftaucht und das zu reklamierende Gerät aus dem Rucksack zieht ist der Reklamationsvorgang glaube ich schon hinfällig. Besonders bei einem Laptop. Ich sag nur stoßempfindlich. Jedenfalls hatte ich dank der Tram kein Problem. In der PC Abteilung konnte ich einem Pärchen bei der Laptopsuche zusehen konnte, während ich auf das Fachpersonal wartete. Er sprach von Arbeitsspeicher, Festplattenkapazitäten und Grafikkarten-RAMs, sie nickte verstehend und so arbeiteten sie sich die Reihe der Anschauungslaptops entlang. Offenbar war der neue Laptop für sie gedacht und er war unterstützender Berater. Die dicke Brille zeigt auch, dass er entweder trendbewusst oder Nerd war. Die Entscheidung fiel dann auch relativ schnell.
"Ich will den weißen." verkündete sie als sein Monolog verebbte. Also wurde der Weiße gekauft. Stolz ging sie zur Rolltreppe Richtung Kasse, er trottete kopfschüttelnd hinterher.